Weitere Informationen
Übersetzung der Legende (mittelpersisch) Vs.: ... König der Könige der Iranier; Rs. Feuer des Ardashir. Ardashir ist David Sasseville zufolge anzunehmen, wobei drei Buchstaben fehlen (thtr statt 'rthstr).
Die aus der Phase 2c von Ardashirs Prägungen stammende Münze befindet sich mit 13,41g außergewöhnlicherweise oberhalb des Durchschnitts der aus Ktesiphon stammenden Tetradrachmen, welche normalerweise eine Gewicht zwischen 12-13,20g aufweisen (SNS I, S.26 f.). Die Prägestätte in Ktesiphon zu vermuten liegt aufgrund des Nominals und des hohen Gewichtes nahe, ein Fundort ist wie bei so vielen Stücken des Altbestandes nicht bekannt.
Der eindeutig zu erkennende schlechte Zustand erlaubt eine genaue Zuweisung zu einer Prägestätte und auch eines bestimmten Typus nur begrenzt, da wichtige Hinweise wie z.B. die an sehr spezifischen Punkten vorhanden Beizeichen komplett verschliffen sind. Auch viele Details an der Ausstattung des abgebildeten Königs sowie des Feueraltars sind damit nicht mehr nachvollziehbar und erschweren eine sichere Einordnung.
Die Sasaniden - das Großreich im Osten
Über Jahrhunderte waren die „Perser“ der große Gegenspieler des römischen und später des byzantinischen Reiches. Die Münzprägung der sasanidischen Könige ist gekennzeichnet durch eine erstaunliche Gleichförmigkeit, die sich über 400 Jahre und fast durch die gesamte Zeit der Existenz des persischen Großreiches erstreckt (224-651 n. Chr.). Fast alle sasanidischen Münzen tragen auf der Vorderseite das Profilbild mit der für den einzelnen Herrscher jeweils individuellen Krone. Im Zentrum der Rs. steht der Feueraltar, das kultische Zentralbild der zoroastrischen Religion. Die Inschriften sind in mittelpersischer Schrift, dem sog. Pehlevi abgefaßt. Seit dem Ende des 5. Jh. werden auf der Rs. regelmäßig die Regierungsjahre des Herrschers angegeben (links zwischen Rand und Assistenzfigur). Schon seit Anfang des 5. Jhs. erscheinen Siglen für die Münzstätten (rechts zwischen Rand und Assistenzfigur). Neben Silbermünzen die weitaus überwiegen (Drachmen, gelegentlich auch halbe und Vierteldrachmen), sind lokale Kupfermünzen und vereinzelt als Sonderemissionen seltene Goldmünzen geprägt worden.