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Elektron
Es war ein bewusster Entschluss, Metallstücke aus Elektron, einer Legierung aus Gold und Silber, in normierte und handliche Größen zu gießen und diese mit einer Besitzermarke zu versehen. Mit einem Bild oder einer Aufschrift bürgte der Staat oder Herrscher für das Gewicht und den Feingehalt des Geldstücks. Münzen dienten als Wertmaßstab unterschiedlicher Güter und erleichterten so den Handel. Die ersten Münzen stammen aus dem westlichen Kleinasien, vielleicht aus Sardis, der Hauptstadt des lydischen Königreiches. Bis heute ist umstritten, wann genau im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen wurde, Münzen zu prägen. Bis zum Ende des 7. Jahrhunderts hatte sich das Elektrongeld bis zu den griechischen Hafenstädten an der Mittelmeerküste verbreitet. Durch die großen Handelsstädte Milet, Ephesos und Phokaia mit ihren zahlreichen Kolonien wurde das Münzgeld allgemein bekannt. Das Elektron mit seinen veränderlichen Anteilen von Gold und Silber wurde im 6. Jahrhundert zugunsten eines bimetallischen Nominalsystems aus Gold und Silber abgelöst. Von da an galt das Silber als Hauptmetall für Münzprägungen. Einige Münzstätten wie etwa Kyzikos hielten aber bis weit in das vierte Jahrhundert am Elektron als Münzlegierung fest.
Herrscherbild und Münzporträt vor Alexander
Münzen sind Träger von Bildern und Botschaften. Zu ihren Hauptthemen zählen die Bilder des Herrschers. Die frühesten Herrscherdarstellungen auf Münzen entstanden mit dem Bild des Großkönigs im 6. Jh. v. Chr. im Achämenidenreich. Unter persischem Einfluss standen die Bilder von Satrapen und Militärbefehlshabern, die von griechischen Stempelschneidern geschnitten wurden und als die frühesten Porträts lebender Menschen gelten. Auch die Priesterkönige in Lykien setzten ihre Bildnisse auf Münzen. In Griechenland gehen Herrscherdarstellungen nur im makedonischen Königshaus bis in das 5. Jh. v. Chr. zurück.